Das Insektensterben bewegt die Gemüter

Der Anlass zum Thema „Insektensterben verhindern“ der SP und der Naturfreunde Herzogenbuchsee stiess auf grosses Interesse. Der Kreuz-Keller war mit rund 120 Zuhörern zum Bersten voll. Der Referent Martin Schuck von BirdLife Schweiz zeigte auf, was Chemie- und Agrarlobby alles unternehmen, um eine ökologische Landwirtschaft zu verhindern und was wir tun können, um den Insekten und Vögeln ideale Lebensbedingungen zu bieten.

Anhand eines anschaulichen Beispiels belegte Martin Schuck das Insektensterben: „Früher waren die Windschutzscheiben nach jeder längere Autofahrt voller toter Insekten –heute ist dies nicht mehr der Fall.“ Danach wurde er wissenschaftlich und erklärte den dramatischen Rückgang der Insekten anhand von Studien. Die Hauptverantwortung am Insektensterben gab Martin Schuck der Monokultur in der Landwirtschaft. Daran sei nicht der einzelne Landwirt schuld, denn dieser stehe unter enormem Druck. „Die Chemiekonzerne, die Saatgutproduzenten, die Landmaschinenhersteller und die Banken ziehen in Bern ein gigantisches Lobbying auf, das verhindert, dass die Landwirtschaftspolitik ökologischer wird“, verdeutlichte Schuck. Leider helfe auch der Bauerverband nicht wirklich, diese Fehlentwicklung zu korrigieren. Gemäss Schuck müssten die Direktzahlungen viel mehr als bisher diejenigen Bauern belohnen, welche ökologisch bauern. Weiter tragen der Verkehr, die Verbauung der Landschaft und die Lichtverschmutzung zum Insektensterben bei.

Martin Schuck liess es nicht bei den negativen Meldungen bleiben und zeigte konkret auf, was wir tun können, um das Insektensterben zu stoppen: keine Pestizide im eigenen Garten verwenden, da ein Asthaufen liegen lassen, dort das Gras stehen lassen oder einheimische Pflanzen berücksichtigen. Im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen rief Schuck dazu auf, diejenigen Parteien zu wählen, die sich für die Umwelt einsetzen.

Die Botschaft von Martin Schuck kam im Kreuz-Keller an. Mehrere Votanten forderten konkrete Massnahmen vom Gemeinderat oder von den Buchsi Burgern, Hecken zu pflanzen oder die Strassen- und Wegböschungen nach ökologischen Kriterien zu pflegen. Der Aufruf der SP und der Naturfreunde, in der Gemeinde aktiv zu werden, verhallte nicht ungehört.

19.5.2019

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