Die Dorfführung der SP Herzogenbuchsee zur Industrie- und Arbeitergeschichte stiess auf grosses Interesse. Gut 70 Personen hörten den spannenden Ausführungen von Hans Kaspar Schiesser von „Kulturland Herzogenbuchsee“ zu.
Hans Kaspar Schiesser begann die Führung am Bahnhof mit der Geschichte der Käsebarone. Nicht zufällig, denn dank der Bahnlinie, die 1857 eröffnet wurde, liess sich die Firma Röthlisberger in Buchsi nieder. Herzogenbuchsee gehörte zusammen mit Langnau und Burgdorf zu den drei grössten Käse-Exportstandorten der Schweiz.
Hans Kaspar Schiesser machte weiter vor dem Coop-Hochhaus halt. Dort stand bis Ende der 1960er Jahre das Verwaltungsgebäude der Schuhfabrik Hug. Die Schuhindustrie war lange Zeit die grösste Arbeitgeberin in Herzogenbuchsee. Bei Hug arbeiteten 1930 über 600 Beschäftigte. Das rasante Wachstum der Schuhindustrie ging nicht immer ohne Arbeitskämpfe von statten. 1916 und 1919 gab es grosse Hug-Streiks gegen massive Lohnsenkungen, die vor allem 1919 sehr erfolgreich waren. Auf Grund der Billigimporte aus Italien war 1968 die Schuhhochburg Herzogenbuchsee dann nur noch Geschichte.
An der Bahnhofstrasse vor dem ehemaligen Vereinslokal der SP ging Schiesser auf die Geschichte der Arbeiterbewegung ein. Vor rund 150 Jahren wurde der lokale Grütliverein gegründet, 1909 dann die SP. In den 1930er Jahren lebten sich die Gewerkschaften und die SP inhaltlich auseinander, wobei die SP einen radikaleren Kurs verfolgte. 108 Jahre später – bei den Wahlen 2017 – wird die SP Buchsi mit 31 % Wähleranteil die stärkste Ortspartei.
Heute sind in Herzogenbuchsee kleine bis mittlere High-Tech-Firmen tätig. Es sind zum Teil „Hidden Champions“, unbekannte Marktführer in ihrer Branche. Schiesser nannte in diesem Zusammenhang die Fischer Spindles, Duap oder Heiniger. Sie sorgen dafür, dass Buchsi nach wie vor ein wichtiger Industriestandort im Oberaargau ist.
Die Führung ging im ehemaligen Käselager der Röthlisberger-„Käsebarone“ mit einem Apéro zu Ende.
https://www.langenthalertagblatt.ch/region/oberaargau/auf-den-spuren-der-fabrikanten/story/18350064
14.09.2018
Hans Kaspar Schiesser begann die Führung am Bahnhof mit der Geschichte der Käsebarone. Nicht zufällig, denn dank der Bahnlinie, die 1857 eröffnet wurde, liess sich die Firma Röthlisberger in Buchsi nieder. Herzogenbuchsee gehörte zusammen mit Langnau und Burgdorf zu den drei grössten Käse-Exportstandorten der Schweiz.
Hans Kaspar Schiesser machte weiter vor dem Coop-Hochhaus halt. Dort stand bis Ende der 1960er Jahre das Verwaltungsgebäude der Schuhfabrik Hug. Die Schuhindustrie war lange Zeit die grösste Arbeitgeberin in Herzogenbuchsee. Bei Hug arbeiteten 1930 über 600 Beschäftigte. Das rasante Wachstum der Schuhindustrie ging nicht immer ohne Arbeitskämpfe von statten. 1916 und 1919 gab es grosse Hug-Streiks gegen massive Lohnsenkungen, die vor allem 1919 sehr erfolgreich waren. Auf Grund der Billigimporte aus Italien war 1968 die Schuhhochburg Herzogenbuchsee dann nur noch Geschichte.
An der Bahnhofstrasse vor dem ehemaligen Vereinslokal der SP ging Schiesser auf die Geschichte der Arbeiterbewegung ein. Vor rund 150 Jahren wurde der lokale Grütliverein gegründet, 1909 dann die SP. In den 1930er Jahren lebten sich die Gewerkschaften und die SP inhaltlich auseinander, wobei die SP einen radikaleren Kurs verfolgte. 108 Jahre später – bei den Wahlen 2017 – wird die SP Buchsi mit 31 % Wähleranteil die stärkste Ortspartei.
Heute sind in Herzogenbuchsee kleine bis mittlere High-Tech-Firmen tätig. Es sind zum Teil „Hidden Champions“, unbekannte Marktführer in ihrer Branche. Schiesser nannte in diesem Zusammenhang die Fischer Spindles, Duap oder Heiniger. Sie sorgen dafür, dass Buchsi nach wie vor ein wichtiger Industriestandort im Oberaargau ist.
Die Führung ging im ehemaligen Käselager der Röthlisberger-„Käsebarone“ mit einem Apéro zu Ende.
https://www.langenthalertagblatt.ch/region/oberaargau/auf-den-spuren-der-fabrikanten/story/18350064
14.09.2018