BiblioWochendende In der Buchser Bibliothek: Maria Meier las aus ihrer kürzlich erschienen Romanbiografie über Walter Trösch (1875 – 1959). Sie holte damit eine prägende Figur der Arbeiterbewegung aus der Vergessenheit. Walter Trösch ist in Buchsi im Lorrainequartier in armen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater war Schuhmacher und seine Mutter Hutmacherin. Für die Buchser Lehrer war er zu arm für die Sekundarschule. Dass er später trotzdem in Olten eine der ersten Arbeiterzeitungen herausgab, ist seinem starken Willen und seiner Überzeugung als Sozialist und Pazifist geschuldet. Er erlebte als Verleger und Politiker Höhen und Tiefen. Von seinen eigenen Genossen wurde er nicht gerade pfleglich behandelt, da er sich als gemässigter Sozialdemokrat stets für den Dialog auch mit dem politischen Gegner einsetzte. Weil ihn ein Pfarrer beim Druck einer christlichen Familienzeitschrift mit einem fast sechsstelligen Betrag betrug, ging sein Verlag 1927 in Konkurs. Trotz dieser Schicksalsschläge glaubte Walter Trösch bis zu seinem Tod an eine bessere, gerechtere Welt und blieb ein Menschenfreund.
Diese Wesenszüge beeindruckten Mara Meier und gaben ihr den Ansporn, sich vertieft mit Walter Trösch auseinander zu setzen. An Hand der Aufzeichnungen, die Walter Trösch als 80-jähriger über sein Leben niederschrieb, ergab sich ein starkes Bild dieses speziellen Menschen.
Hans Kaspar Schiesser hat in der Buchsi-Zytig 12/2024 auf Seite 21 eine ausgezeichnete Rezension geschrieben.
Das Buch von Mara Meier “Solange es noch Tag ist” ist im Zytglogge-Verlag erschienen
Mara Meier anlässlich ihrer Lesung in der Buchser Bibliothek.
